Einige harte Zahlen der AOK aus dem Jahr 2011, entnommen aus der FAZ vom 7. April 2013 (S. 22), belegen die Unsinnigkeit eines einheitlichen Renteneintrittalters von 67. Hier die Fehlzeiten nach Berufsgruppen in Tagen pro Jahr, 2011:
Straßenreiniger, Abfallbeseitiger: | 28,4 |
Fleisch‑, Wurstwarenhersteller: | 25,2 |
Helfer in der Krankenpflege: | 25,0 |
Bauhilfsarbeiter: | 24,2 |
Waldarbeiter, Waldnutzer: | 23,6 |
Wirtschaftsprüfer, Steuerberater: | 8,1 |
Ingenieure: | 8,0 |
Architekten, Bauingenieure: | 7,4 |
Ärzte: | 7,0 |
Hochschullehrer, Dozenten: | 4,4 |
Was sagt uns das? Die Damen und Herren von den Hochschulen mit den langen Semesterferien, die den Politikern die Weisheiten einflüstern wie diese, dass alle bis 67 arbeiten sollen (und davon ausgehen, dass es auch alle können), sind in ihren Jobs wohl gesundheitlich am wenigsten gefährdet – und können demnach auch ungehindert über die 67 hinaus arbeiten und weiter mit gut dotierten Beraterverträgen vom Schreibtisch aus schlaumeiern. Wenn sie es aber jemals mit körperlicher Maloche versucht hätten, würden ihre Empfehlungen möglicherweise deutlich anders aussehen. Und die Politiker/innen, die übrigens nicht erfasst sind, weil ihre Fehlzeiten ohnehin höher sind als ihre Anwesenheit im Bundes- oder Landtag, nun ja, über die schweigt man lieber – und macht sein Kreuzchen im kommenden September da, wo man es schon immer gemacht hat. Oder bleibt gleich zuhause.