Wer offiziell in der Statistik der Arbeitslosen nicht mitgezählt wird, dies kann man am 28. Oktober 2010 sehr deutlich in der Süddeutschen Zeitung auf Seite 23 lesen, unter dem Titel „Einfach durchs Raster gefallen – Die drei Millionen-Marke bei der Arbeitslosenzahl ist unterschritten, doch die meisten Betroffenen profitieren nicht vom Aufschwung“.
Quintessenz: Es werden sogenannte „Unterbeschäftigte“ nicht mitgezählt u. a.:
- Wer in Deutschland 58 Jahre ist oder älter (!!!)
- Ein-Euro-Jobber (!!!)
- 400-Euro-Jobber
- Kranke Erwerbslose
- Arbeitslose in Umschulungsmaßnahmen
- Arbeitslose, die bei privaten Vermittlern registriert sind (!!!)
- Menschen in Altersteilzeit, passive Phase (siehe https://www.50plusconsulting.de/blog/2010/10/27/der-jugendwahn-ist-jetzt-vorbei-arbeitslosenquote-alterer-menschen-halbiert/)
Selbstverständlich sind auch Leiharbeiter, die sich in aller Regel einen festen Arbeitsplatz wünschen, in keiner dieser Statistiken.
Diese Zahlenmanipulation aus politischen Gründen veranlasst selbst den Leiter der Bundesagentur für Arbeit, Frank Jürgen Weise, zu der Bemerkung: Die drei Millionen Marke ist „nur eine mathematische Größe, die für Politik und Medien wichtig sein mag, aber nicht für uns“.
Die Zahl der „Unterbeschäftigten“ (ohne passive Altersteilzeitler) gibt die BA mit derzeit 1,1 Millionen an. Addiert man diese ‑richtigerweise – zu den knapp 3 Millionen, sind wir wieder bei rund 4 Millionen Arbeitslosen. Aber 2,9 Millionen klingt besser als 4 Millionen, so gut, dass sich Frau von der Leyhen veranlasst sieht, diese Zahl als erste laut hinaus zu träten. Lesen Sie dazu auch den SPIEGEL „Das Jobwunder, das keines ist“.
Und die Einführung der Rente mit 67? Sie braucht weitere Schönheitsoperationen bei den Zahlen und – verlassen Sie sich darauf -, diese werden kommen!
Frage: Warum machen die Gewerkschaften diesbezüglich nicht wenigstens einen Bruchteil so mobil wie ihre Pendants in Frankreich, in Griechenland, in Spanien, in Italien? Warum, so darf man fragen, sollen die Deutschen länger arbeiten als alle anderen in Europa? Aber vielleicht ändert sich etwas in diesem Land auch ohne Gewerkschaften. Möglicherweise sind Stuttgart 21, die Proteste gegen die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke, erst ein Anfang. Wackersdorf war auch so ein Fall.
Die Arbeitslosenzahl liegt eigentlich bei über 4 Millionen, nur 3 Millionen Menschen erhalten Bezüge, die 1 Million, welche übrig bleiben, werden nicht erfasst, da sie keine Bezüge vom Amt erhalten.
Es geht aufwärts !!!!
Kleiner Mann – das Lied zur Reform …
https://www.youtube.com/watch?v=ymeQWJP6_3U&feature=related