Auch wenn Ihnen ihr Beruf noch Freude macht, so gibt es doch ein paar Argumente zu überlegen, ob das wirklich alles ist oder war. Hier eine kleine Rechnung:
1. Annahmen: Ihr Lebensalter = 60 / durchschnittliche Lebenserwartung = 80 / Gesundheitszustand derzeit = „gut“.
2. Damit: 3/4 des Lebens = abgelaufen / Restzeit = 20 Jahre = 1/4 von 80. Dauer dieser Restzeit höchst ungewiss.
=> Davon vielleicht noch 10, vielleicht auch 15 „gute“ Jahre. Frage: Ist das sehr lang? Nicht wirklich!
=> Denken Sie zurück, wo Sie mit 45 Jahren (ausgehend von derzeit 60) oder mit 50 standen – und wie schnell diese Zeit verging. Reflektieren Sie auch, wie sich Ihre Kräfte in diesen 10 oder letzten 5 Jahren verändert haben, und wie sich die Berechenbarkeit dieses Gesundheitszustands sich in diesem Zeitraum verändert hat. Und dann extrapolieren Sie hoch und Sie werden nicht leugnen können, dass sich diese Veränderungen nicht linear verhalten.
3. Nun machen Sie finanzielle Bestandsaufnahme: Welche Verpflichtungen sind noch da, welche kann man verändern. Seien Sie dabei durchwegs radikal! Was ist vorhanden an Alterseinkommen und an Reserven.
4. Dann machen Sie eine Liste an nicht gelebten Wünschen und Plänen. Stellen Sie diese in Relation zur verbleibenden Zeit, mit dem Bewusstsein der absoluten Einmaligkeit dieses einen Leben.
Falls Sie religiös sind und an Wiedergeburt glauben, versuchen Sie jemanden zu finden, der Ihnen glaubhaft erzählen kann, wie es denn so war im Jenseits. Falls Sie niemanden finden, sollten Sie möglicherweise dieses eine Leben ernster nehmen, vor allem die verbleibende Zeit.
5. Und dann reflektieren Sie noch mal nach über die Kostbarkeit dieser restlichen Zeit – und wie schnell sie, buchstäblich todsicher, vergehen wird.
6. Danach treffen Sie eine Entscheidung wie lange Sie noch arbeiten wollen oder müssen. => Dabei muss ein Ausstieg keineswegs mit einem glatten Schnitt passieren, er kann häufig auch gleitend von statten gehen.
Weitere sachdienliche Hinweise: „Wenn das Wochenende 7 Tage hat“.