Unter der Rubrik „Geld ‑Finanzen“ kann man am 23. Januar 2013 in der SZ folgendes lesen (Quelle: Reuters):
„Die vollständige Erholung der italienischen Banken von der Euro-Schuldenkrise ist nach Einschätzung von Standard & Poor noch in weiter Ferne. Faule Kredite setzten den Instituten immer mehr zu und zwängen sie zu Rückstellungen. Bis zu 42 Milliarden Euro müssen die Geldhäuser bis Ende 2014 zur Seite legen, um geplatzte Darlehen aufzufangen. Bis Ende des Jahres dürfte sich das Volumen der Problemkredite auf bis zu 320 Milliarden Euro belaufen. Damit wären 18% aller Verbraucherkredite betroffen. (…).“
Die Ironie findet sich schon im ersten Satz mit dem Wort „vollständige“. Wie bitte? „Vollständige Erholung?“. Eine Spalte weiter unten liest man in der SZ über den geplanten europäischen Abwicklungsfonds (für Banken), dass die Banken diesbezüglich bis 2025 (!) gerade mal 55 Milliarden einzahlen sollen. Das wäre wenig mehr als ein Sechstel der derzeitigen Problemfälle bei italienischen Banken – von den anderen Banken in anderen Ländern ganz zu schweigen! Wie sich das BIP Italiens entwickelt hat, sehen Sie in dieser Statistik; und wie die Schulden bei dieser Stagnation, bzw. Rückentwicklung je zurück bezahlt werden sollen, das wissen zwar viele schlaue Ökonomen und sicherlich Herr Draghi von der EZB, aber ansonsten nicht einmal die Götter.
Fazit: Es wird immer wieder suggeriert, dass die Euro-Krise vorbei ist. Selbst Griechenland sei aus dem Schlamassel raus, wird behauptet. Mit Verlaub: Wer´s glaubt, wird nicht nur selig werden, sondern muss schon ziemlich im Seligkeitsbereich dümpeln. Und inzwischen sollen die Leute fleissig Aktien kaufen – wird empfohlen. Bis dann der nächste Crash kommt. Und der kommt bestimmt! Siehe Entwicklung DAX über 10 Jahre bei u. a. finanzen.de (auf max. klicken) – von mehrmals unter 4000 auf derzeit > 9500 und irgendwann zurück… Dass die Banksters, die für die vergangenen Schlamassel verantwortlich waren, den nächsten Crash bestimmt schon planen, davon dürfen Sie ausgehen. Denn das wissen wiederum die Götter. Nur sagen die nicht genau wann der kommt.