Dass sie kommt, ist schon lange keine Frage mehr, egal ob Frau Merkel und Herr Schäuble vehement das Gegenteil behaupten. Es ist letztlich nur noch eine Frage der Umstände und der Konditionen. Laut WELT am Sonntag wird sie Deutschland – also dem Steuerzahler – etwa 47 Milliarden Euro im Jahr kosten. „Deutschland wir zum Zahlmeister Europas“, schreibt dazu die WELT. Lesen Sie bitte selbst – und hier den Ablauf, wie es dazu kam „Europas letzter Schritt in die Transferunion“. Und dann fangen Sie, verehrter Leser an, sich schon auf Einschränkungen staatlicher Leistungen in Deutschland zu freuen, einhergehend mit Steuererhöhungen. Spätestens nach der nächsten Bundestagswahl, und zwar unausweichlich. Denn von irgendwo her muss das Geld ja kommen.
Was einen zur Weißglut treiben kann, sind die Äußerungen einiger Journalisten und leider auch von Ökonomen, im Sinne „dass Deutschland den Euro braucht“, oder „der größte Profiteur dieser EU ist“, und „dass die deutsche Wirtschaft zusammen bricht, wenn der Euro kollabiert“... Ja lieber Gott, möchte man fast schreien, haben diese Infernopropheten denn vergessen, dass Deutschland und seine Wirtschaft HERVORRAGEND zu D‑Mark-Zeiten gelebt haben, dass wir genauso weltmeisterhaft exportiert haben wie im Jahr 2011 – weil unsere Produkte, unsere Ingenieurleistungen gefragt waren, genau wie heute, im Jahr 2011! Wir Deutsche, Deutschland, brauchen KEINEN Euro! Wenn ihn jemals wer gebraucht hat, dann sind es die Schwachen in Europa, die uns heute mit hinunter ziehen – solange, bis alles ein hoch verschuldetet Einheitsbrei ist – auf Kosten unseres und anderer nordeuropäischer Länder! Wer ein einigermaßen intaktes Langzeitgedächtnis hat und in südeuropäischen Ländern seinen Urlaub verbrachte, wird sich noch erinnern, wie zu Zeiten verschiedener Währungen jedes Jahr die DM im Vergleich zur italienischen Lira, dem französischen Franc, der spanischen Peseta, dem griechischen Drachme, etc., mehr wert war. Hat es dem deutschen Export geschadet? Der deutschen Wirtschaft? Oder dem Tourismus? Oder den Griechen? Oder den Italienern? Oder den Spaniern?
Auf die Gefahr hin, dass man im eigenen Land aufgrund derartig kritischer Worte als RECHTS eingestuft wird (was ja sehr schnell passiert): Aber ist dieses Europa eigentlich noch das Europa, das wir uns gewünscht haben? Und ist der EURO die Währung, die für uns gut ist?
Diese Fragen darf jeder für sich selbst beantworten – aber ausweichen oder gar verdrängen sollte man die Antwort nicht unbedingt, weil es jeden Einzelnen direkt betrifft! Da hilft weder Vogel-Strauß-Denke, noch Augen-zu-und-durch. Ich selbst war – und bin (!) – überzeugter Europäer. Aber nicht von diesem Pleitekonstrukt!
Aus meiner Sicht muss dieses Europa und diese unsägliche Währungsunion in eine Form zurückgeschraubt werden, wo es wieder beherrschbar ist. Diese viel zu schnell gestaltete Union entstand aus der opportunistischen Sicht von idealistischen Politikern und kurzfristigen Denkern aus der Wirtschaft. In meinem letzten Urlaub (im Juni) in Griechenland hatten mir einige Griechen erzählt „früher waren wir alle arm – aber wir hatten unsere Würde. Die haben wir jetzt verloren. Auch wir wären glücklicher, wenn wir wieder die Drachme hätten. Wir könnten Auf- und Abwerten, wie wir es auch früher gemacht haben. Entsprechend UNSERER Bedürfnisse. Und jetzt sagen uns die Deutschen und die Europäische Union, was wir zu tun haben.“ Von Freunden, die in Griechenland (oder auch in Spanien, in Italien) leben oder dort ein Feriendomizil besitzen, höre ich von ganz deutlichen Anti-Europäischen – und noch gezielter: Anti-Deutschen Sentiments. Dahin hat uns diese Währungs-Union, hat uns diese Erweiterungsmanie des Herrn Verheugen & Co. (Ex-EU-Erweiterungskommissar) geführt! Brauchen wir das?
Wollen WIR das? Wollen Die Griechen das? Wollen es die Spanier? Die Italiener? Die Franzosen? Und so weiter… Ich fürchte, dieses Europa, wie es geworden ist, will keiner mehr! Im Jahr 2011 sind weitaus mehr Südeuropäer, namentlich die jungen, arbeitslos und ohne jede Aussicht auf Arbeit. Trotz – und Dank EU. Die Engländer, erfahren in außenpolitischen Sachen – ganz anders als die Deutschen, wollten diese Union noch nie. Auch keinen Euro. Und sie haben recht behalten! Auch die Schweizer und die Norweger! Alan Greenspan hatte diesem Euro zehn Jahre prophezeit. Wahrscheinlich wird auch er recht haben. Nur wird uns diese Einsicht enorm viel kosten. Die Kosten für die DDR waren dagegen „peanuts“. Ich fürchte, wir werden es alle erleben. Schon sehr bald. Wir sind nämlich schon mitten drin!