mit dieser Schlagzeile kann man im Handelsblatt vom 3. 11. 2010 lesen, warum es gefährlich sein soll, zu früh in Rente zu gehen. Der Leser kann sich ein eigenes Bild davon machen. So viel sei nur angemerkt: Die Rente mit 67 ist und bleibt eine Rentenkürzung, wenn man weiß, dass die Durchschnittsrente (Auszahlbetrag) beim Mann etwa 970 € beträgt und bei der Frau lediglich ca. 530 €, und dass bereits heute fast jeder zweite Altersrentner mit Abschlägen in den Ruhestand geht, weil die Altersgrenze (65 Jahre) nicht erreicht wird. Im Durchschnitt kommt es dadurch zu Rentenkürzungen von 114 € im Monat – und dies für den Rest des Lebens. 0,3% Abschlag pro Monat genau gibt es als Abschlag, wer derzeit vor Erreichen der Regelaltersrente von 65 aufhört. Macht 3,6 % pro Jahr. Wird diese Grenze auf 67 Jahre hoch gesetzt, kann man sich ausrechnen, was zusätzlich fehlt, falls man vorher geht, gehen muss, oder nicht mehr durchhält. Dass ein verbeamteter Professor noch etwas länger arbeiten kann, falls er dies will, kann man gut gelten lassen. Aber viele in körperlich anstrengenden Berufen? Oder in „jungen Branchen“ wie in der Werbung, in der Mode, im Verkauf?
Warum nicht die Regelaltersgrenze bei 65 belassen, bei voller Rentenhöhe, wie bisher. Und wer will oder kann, darf länger arbeiten – und bekommt sogar noch Zuschläge (+ 0,5% / Monat längerer Arbeitszeit). Alles wie derzeit noch laut geltendem Recht. Dass man nicht zum „couch potatoe“ wird und weiterhin aktiv bleibt, vielleicht mit reduzierter Geschwindigkeit, sollte jedem selbst überlassen bleiben.
In Frankreich steigen die Jungen auf die Barrikaden, weil sie befürchten, dass die Alten auf den Arbeitsplätzen hocken bleiben und sie selbst nicht zum Zug kommen. Wohlweislich bei einem Rentenalter von 62 (soeben erst verabschiedet)! Und bei uns? Haben die Jungen Angst, dass die Alten zu viel kosten. Dafür erben sie wie keine Generation vor ihnen, die heutigen Rentner hinterlassen ihnen ein Land mit einer Infrastruktur, die diese Alten erst schaffen mussten – Fabriken, Verwaltungsgebäude, Kunsttempel, Wohnhäuser, Verkehrswege, etc. Ja – ein paar Schulden auch. Aber in welche Altlasten wurde diese derzeitige Rentnergeneration hinein geboren? Ist das alles vergessen?
Unser Land tickt nicht nur an dieser, sondern an mehreren Stellen nicht mehr richtig!