Nun ist es offiziell: Die 4 Milliarden € Elterngeld (pro Jahr!), die Frau von der Leyen (CDU) seit 2007 zur Erhöhung der Geburtenrate an Steuergeldern verteilt, haben es auch nicht gebracht. Im Gegenteil: Die Geburtenrate ging sogar zurück (s. Junge Freiheit vom 3. 8. 2009).
Und nun bestätigt das statistische Bundesamt (Mikrozensus 2008) dass jede fünfte Frau im Alter zwischen 40 und 44 Jahren keine Kinder zur Welt gebracht hat. Je höher der Bildungsstand, desto weniger Kinder. Akademikerinnen der Jahrgänge 1964 – 1968 am wenigsten (26 % keine Kinder). Bei Frauen mit sog. Migrantenhintergrund sieht es deutlich anders aus: Von den 35 – 44-jährigen Zuwanderinnen haben nur 13 % keinen Nachwuchs, jede fünfte Zuwanderin der Jahrgänge 1964 – 1973 brachte sogar 3 Kinder zur Welt und jede zehnte gar vier oder mehr.
Was sagt uns das? Genau: Das Elterngeld war und ist ein Schuß in den Ofen! 4 Milliarden pro Jahr ohne jeden Effekt! Und wo bleibt der Aufschrei der Medien, wie etwa bei der jüngsten Rentenerhöhung? Richtig erkannt: Er fehlt völlig. Weit und breit nix zu lesen und nix zu hören! Übrigens: Von den rentenerhöhungssensiblen Arbeitgeberverbänden war (und ist) auch nichts zu hören!
Hierzu eine kleine Rechnung für Frau von der Leyen und gleichgesinnte Bundestagsabgeordnete (und nicht nur für diese!) als Anregung und Hinweis auf die Tatsache, dass der Kopf rund ist und somit ein Denken problemlos in alle Richtungen erlaubt, wie man diese 4 Milliarden € pro Jahr besser investiert hätte:
2007: für 4 Milliarden baut man Kindertagesstätten. Angenommen, 1 KIndertagesstätte kostet 1 Million € ergibt dies eine Summe von 4.000 Kindertagesstätten bundesweit.
2008: für die zweite Tranche 4 Milliarden € (analog Elterngeld) wird Personal beschäftigt. Angenommen, 1 Erzieherung (oder ähnliches Personal) kostet p. a. 50.000 € ergibt dies die Summe von 80.000 Erzieherinnen (o. ä. Personal) die auf obige 4.000 Kindertagesstätten verteilt werden – ergibt 20 Erzieherinnen pro Kindertagesstätte – mehr als üppig!!!
2009 und folgende: Alle Mütter, bzw. Eltern, hätten etwas von dem Elterngeld der Frau von der Leyen auf Dauer und mit hoher Sicherheit wäre es ein Anreiz für unsere Frauen (und die dazugehörigen Väter!!) tatsächlich mehr Kinder in die Welt zu setzen und… – tatsächlich einen positiven Beitrag zur Verbesserung des demographischen Faktors beizutragen.
Geht aber nicht. Zu einfach und logisch, diese Rechnung, die man natürlich variieren kann. So einfach und so logisch können sie ja nicht denken, unsere Volksvertreter/innen. Vordergründige – aber schlecht durchdachte – Wahlgeschenke sind eben einfacher. Und für Kinder etwas tun ist weitaus medienwirksamer als für die Rentner. Auch wenn´s ein Schuß in den Ofen ist.
Und noch was: Nachdem die Geburtenratenerhöhungsaktion der Frau von der Leyen verpufft ist, die höher qualifizierten Frauen sogar immer weniger Bock auf Kinder haben („lieber Kür als Pflicht“), die notwendigen Kindertagesstätten und auch Vorschulen weiterhin fehlen – und damit diejenigen, die küftig in die Rentenkassen einzahlen sollen, ist dies ein weiterer Beweis, dass dieses gegenwärtige Rentensystem zum Scheitern verurteilt ist. Die Politiker/innen wissen dies genauso gut wie Sie und ich. Aber falls Sie erwarten, dass justamente diese Politiker/innen die Arbeit machen werden, die sie eigentlich machen sollten und für die sie nicht ganz schlecht bezahlt werden und später dafür sogar noch eine wesentlich bessere Rente, bzw. Pension erhalten als Sie, dann warten Sie umsonst. Es wird auch in der nächsten Legislaturperiode nichts passieren. Vielmehr „Weiter- wursteln-wie-bisher-auch“ wird die neutralste aller Lösungen sein und damit das bekannte Rezept der Jahre 2009 – 2013.