Ergänzend zum Artikel vom 25. 8. 2010 (RENTENDISKUSSION bei Maischberger) sei hier ein Lösungsvorschlag für eine faire Rentenreform gemacht:
Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) gibt es in Deutschland etwa 23 Millionen Rentner. Die Ausgaben der Rentenversicherung belaufen sich auf etwa 260 Milliarden €. Erhielten alle Rentner eine Einheitsrente von 1.000 € / Monat, bzw. 12.000 € / Jahr, ergäbe dies Ausgaben von 276 Milliarden €.
Das Loch in der Rentenkasse könnte wie folgt gestopft werden:
- Ungefähr 80 Milliarden könnte man in der Rentenversicherung sofort freisetzen, indem man diese von sämtlichen versicherungsfremden Leistungen befreit.
- ALLE Arbeitnehmer zahlen in die Rentenkasse ein (also auch Beamte, Politiker, Freiberufler und Selbstständige, derzeitige Versicherte in ständischen Versorgungskassen, wie Ärzte, Rechtsanwälte, Architekten, etc.).
- Rentner, die nichts (z. B. Spätaussiedler) in diese Kasse einbezahlt haben, müssten aus allgemeinen Steuergeldern (und nicht aus der Rentenkasse) oder Zuschüsse an die gesetzliche Rentenkasse bezahlt werden.
- Ergänzungsleistungen für Niedrigrentner (bis zur gesetzlichen Grundversorgung von etwa 700 €), die heute aus der Sozialversicherung kommen, werden der Rentenkasse zugeführt.
Für eine langjährige Übergangszeit, und um den Bestandsschutz für Renten und Pensionen über 1.000 € zu wahren, würden diese bis zum Tod der Betreffenden und deren Witwen weiterhin in voller Höhe ausbezahlt (Anmerkung: etwa 35 % der gesetzlichen Renten für Männer liegen über 1.000 € / Monat und 6 % für Frauen).
Die Grundrente (1.000 €, inflationsangepasst) wird über eine zweite Säule ergänzt, wie z. B. berufliche Zusatzversorgungskassen, Betriebsrentenkassen und private Versicherungen. Die Höhe dieser zweiten Rente entspricht der einbezahlten individuellen Leistung. Einzahlungen in diese Zusatzversorgung sind steuerlich begünstigt zu behandeln (wie jetzt auch).
Im Wesentlichen entspricht dieses Modell dem Rentensystem in der Schweiz. Was, so darf man die Politiker in Deutschland fragen, ist daran schlecht (oder unfair, wie im deutschen System), dass man dieses nicht kurzfristig einführen kann? Wenn man ehrlich ist, stellt man fest, dass es einzig und alleine am Willen und am Mut dieser Politikerkaste fehlt und daran, dass keiner vorhandene Pfründe (wie etwa die der Beamten, der Politikerpensionen oder ständischen Versorgungskassen) anrühren will. Die „Rente mit 67“ und andere Teillösungen werden jedoch nie und nimmer das gigantische Problem des demographischen Faktors oder die wachsenden Leistungen der Beamtenpensionen (für die es so gut wie null Rücklagen gibt), lösen können! Leider ist derartiges aus den Kreisen der systemkonformen Wissenschaftler aus den gängigen Instituten (siehe unten) wenig oder überhaupt nichts zu hören. Dabei wäre diese Lösung höchst einfach!