Zum 1. Juli 2023 soll die gesetzliche Rente für die alten Bundesländer um 4,39 % erhöht werden und für die neuen Bundesländer um 5,86 %. So weit so gut?
Zugleich erhöhen sich die Beiträge zur Pflegeversicherung um 0,35 % von derzeit 3,05 % auf 3,4 %. Und wenn Sie keine Kinder gezeugt haben, dann erhöht sich der sogenannte Kinderlosenzuschlag (eine sogenannte späte Vergnügungssteuer) von momentan 0,35 % auf 0,6 %, somit auf 4 %. Zur gefälligen Beachtung: Die Ihnen voll und ganz von Ihrer Rente abgezogen wird!
Für schlaue Rechner bleibt im Westen von der Rentenerhöhung abzüglich der erhöhten Pflegeversicherung somit 4,39 % – 0,35 % = 4,05 % bei einer (offiziellen!) Inflationsrate von rund 7 % ein Minus von etwa 3 %. Für Kinderlose so etwas wie ein Nullsummenspiel bezüglich Rentenerhöhung und nach Einrechnung der offiziellen (schöngefärbten) Inflationsrate ein Minus von knapp 4 %. Wenn man dann liest, dass Verdi einen Zuschlag von über 11 % will, die Metaller 8%, und so weiter , dann relativiert sich die Rentenerhöhung und wird nicht nur real zu einer weiteren Rentenkürzung!
Dazu die FAZ vom 26.04.2023 und der FOCUS zur Erhöhung zu den Beamtenpensionen bereits zum 1. Januar 2023. Dort ist auch interessanterweise vermerkt, was die Beamtenpensionen den Steuerzahler im Jahr kosten (2021 = 65,5 Milliarden Euro p.a. und für das Jahr 2025 wird sogar mit 81 Milliarden gerechnet) – bei 1,76 Millionen Pensionären des öffentlichen Dienstes. Dazu im Vergleich der Zuschuss des Bundes zur gesetzlichen Rentenversicherung: Im Jahr 2021 = 78,9 Milliarden, bei 25,86 Millionen Rentnern (!).