Als Finanzvorstand bei der Deutschen Telekom lag sein Jahresgehalt bei 3 Millionen €. Dieses lies sich Herr Eick bei seinem Einstieg als Vorstandsvorsitzender und Nachfolger von Thomas Middelhoff bei Arcandor auf 5 Jahre garantieren. Nach nur 6 Monaten war Karstadt-Quelle insolvent und Eick seinen Job los. Macht 15 Millionen in bar. Selbst die Kanzlerin ist sauer.
Übrigens: Wie im Wirtschaftsteil der SZ vom 29./30. August zu lesen war, sollen die 55.000 Beschäftigten in den Karstadt-Häusern auf 20% ihres Gehalts verzichten, gestrichen werden sollen das Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie Zuschläge für Früh- und Nachtschichten. So zumindest die Forderung des Insolvenzverwalters Klaus Hubert Görg.
Aber das Land ist ruhig. Wird am 27. September wieder ähnlich wählen wie vor 4 Jahren, vielleicht in Nuancen etwas verändert, aber nicht wirklich. Viele werden sogar zu Hause bleiben und gar nicht wählen. Karstadt-Quelle, bzw. Arcandor betreffen ja die Anderen. Opel genauso. Und die Wahl wird ohnehin nichts verändern, denn die Politiker sagen, das ist Sache der Wirtschaft und halten sich raus. Und die von der Wirtschaft sagen, die Politiker sollen sich um was anderes kümmern, sonst verlassen sie nämlich mit samt ihren Fabriken und Verwaltungszentren dieses schöne Land und zahlen auch keine Steuern mehr. Sozialabgaben sowieso nicht. Keinen Bock auf Regulierung!
Die, die sich immer aufregen, wie sich unsere Eltern und Großeltern 1932 verhalten haben und in den Jahren danach, schweigen am lautesten. Sind genauso ruhig wie sie 1932 ruhig gewesen wären, wenn sie nicht die Gnade der späten Geburt gehabt hätten. Die meisten haben in erster Linie Angst um ihren Arbeitsplatz. So wie die um 1932 und die Jahre davor. Keine Zeit zur Aufregung. Zum Nachdenken auch nicht. Lieber ruhig sein. Und die Großkotzkys können machen was sie wollen. So wie damals. Und das Land spaltet sich weiter. So wie nach 1918. Bis es dann so weit war… Extrem Links und zum Kotzen Rechts.
Wenn schon die Jungen kuschen, sich nicht trauen, sollte wenigstens die Generation 60+ aufmucken. Die, die schon die Rente oder Pension haben. Sie brauchen sich ja um keinen Arbeitsplatz mehr fürchten. Der ist eh schon weg. Also frei! Dieselben, die 68 zornig waren, sollten dies wieder sein. Auch wenn sie fett und ruhig wie Joschka geworden sind. Es wäre Zeit für eine Reaktivierung!
Der Verfasser dieser Zeilen ist jetzt auch ruhig. Kurz.
Wer hat nichts kapiert? Der Blog-Schreiber scheint mir nicht liberal zu sein und seine Parteizugehörigkeit gibt er auch nicht an.
Wenn Du mich meinst: Was stimmt denn nicht und was sind Deine Alternativen? Verbot von Verträgen zwischen Banken und Vorstandsvorsitzenden? Verbot für die kleinen Leute, da einzukaufen, wo es am billigsten ist? Es ist jedermanns Recht, für und gegen alles auf die Straße zu gehen, selbst wenn er nur „nein“ sagt. Aber wenn das jemand Fremdes akzeptieren soll, muss er auch sagen, was die Alternativen sind.
Der Blog-Schreiber ist durchwegs liberal, aber nicht neo-liberal, wie sich im gewissen Umfang die FDP darstellt. Er gehört außerdem keiner Partei an, weil er Wert auf eine unabhängige Meinung legt, frei von Parteigrenzen oder sonstigen Konventionen.
Wieso die Aufregung? Jeder ist frei, Verträge zu schließen, wie er will. Es geht ja nicht um Ihr Geld, sondern um das private Vermögen der Gesellschafter von Sal. Oppenheim. Und auch die Angestellten haben die Möglichkeit, bei Gehaltsveränderungen zu gehen oder zu bleiben. Vermutlich werden sie selbst bei Kürzungen bleiben, weil andere Wettbewerber (Kik u. ä.) deutlich weniger zahlen. Dass es Karstadt so schlecht geht, liegt doch in erster Linie daran, dass die Zielgruppe dort nicht oder zu wenig einkauft, sondern dort, wo Hungerlöhne gezahlt werden. Und mehr als man einnimmt, kann man eben auch nicht auf Dauer ausgeben.
Wahrscheinlich die Meinung eines Neo-Liberalen von der FDP, der noch nichts kapiert hat.